Imitationsmalerei von Holz

Die Holzimitation (Holzmalerei, Holzmaserierung) ahmt Holz möglichst naturgetreu nach.

Holzimitationen können auf den unterschiedlichsten Untergründen ausgeführt werden, z.B. Metall, Putz, Holz, Kunststoff.

Früher gehörte es zum Handwerk eines jeden Malers, zumindest einfache Holzimitationen ausführen zu können. Sie kamen unter anderem auf schadhaften Hölzern zum Einsatz. Minderwertige Hölzer konnten (und können!) optisch in hochwertige Edelhölzer verwandelt werden. Dann lösten neuartige Materialien und Holz-Reproduktionen das alte Handwerk ab.

Für eine gute Holzimitation ist die genaue Beobachtung der verschiedenen Holzarten Voraussetzung: Welches sind die Nußbaum-Farben? Wo sitzen die Astlöcher? Wie verlaufen die Jahresringe beim Mahagoni? Auch Kenntnisse des Tischlerhandwerks sind nötig: Gehrungen, Verzapfungen. Die Konstruktion des Möbels (oder der Tür) muss glaubhaft wiedergegeben werden.

Ich verwende auch heute noch die alten Rezepte, z.B. mit Bierlasur, und benutze wie zu alten Zeiten Pinsel wie Dachshaarvertreiber, Schläger (aus Pferdehaar), Zackenpinsel, Birken- und Schleifmodler, Schwertschlepper (aus Fehhaar) etc.

Oft ist es wirklich ein Vorteil, auf diese wunderbare Technik zurückgreifen zu können: Eine Bibliothek wurde in schönstem Nussbaum fertiggestellt, aber nun passt die weiß lackierte Tür nicht mehr dazu? Die Steckdosen stechen aus der vertäfelten Wand hervor? Was macht der Oldtimer-Restaurator ohne jemanden, der noch die Holzimitationstechniken beherrscht?